Gedichte 1998

 

Und ja

Und ja, ich liebe Dich immer noch,
und ja, ich möchte Dir nahe sein,
und ja, ich habe Dir längst verziehen,
und ja, meine Liebe, ich kann Dich verstehen.

Doch nein, ich habe nichts vergessen,
die Wunden, sie sind längst nicht verheilt.
Sie bluten noch immer, von Zeit zu Zeit,
und ja, meine Liebe, ich fürchte den Schmerz.

Und ja, ich kann mich immer noch
in Deinen Armen auf ewig verlieren.
Und ja, ich hoffe immer noch,
auch Du wirst mich eines Tages verstehen.

 

Giftige Worte

"Ich habe nur negative Erinnerungen an Dich!"
Das Gift dieser Worte spritzt in mein Gesicht
und wird dort von jeder Pore der Haut
Tropfen für Tropfen in mich gesaugt.

Dort wird es genährt von Wut und Schmerz,
frißt sich durch die Hoffnung bis tief in mein Herz,
durchdringt seinen Kern und friert es ein,
macht es so schwer und so hart wie Stein.

Doch nun ist das Gift im Herzen gefangen,
kann nicht mehr an die Erinnerungen gelangen.
Dort muß es vergehen, mein Herz kann tauen,
und ich wieder zwanglos in Deine Augen schauen.

 

Stürmische Nacht

Wind wehen.
Woher kommst Du?
Wohin eilst Du?
Warum rennst Du?
Wovor flüchtest Du?

Sturm sähen.
Mitreis(s)en
über den Horizont
der Gedanken
und weiter.

Frei sein nur
in Liebe gefangen
haltlos taumeln
Boden los

Ruhe ernten.

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Kurzes Märchen

Es war
einmal
und nie wieder.

Sie lebten
glücklich und zufrieden?
... bis an ihr Lebensende
einsam.

 

Strange Days

Sun is crying,
moon is lying
much too deep.

Stars are falling.
Death is calling.
Life's asleep.

I just hunt, miss.
All I want is
to be caught.

Look! The sun cries
through my own eyes.
Life's to short.

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Schönheit der Nacht

Dein ist die Schönheit der Nacht,
strahlt leuchtend hell wie der Abendstern,
eine lodernde Flamme, im Dunkel entfacht,
lockt sie die Herzen von nah und fern.

Manch eines fängt Feuer, flammt auf und vergeht,
seine Asche wird mit den Winden verweht.
Ein paar dringen weiter, verlieren sich ganz
in Deiner Augen unergründlichem Glanz.

Doch, sag mir, hat es auch nur ein Herz gewagt,
an Deiner äußeren Hülle vorbei
zu dem Ort zu dringen, von dem man sagt,
daß nur dort wahre Schönheit zu finden sei?

 

Memories

Memories,
I am made out of memories,
I am caught within moments
that I lived long before.
I'm dancing
under the light of yesterdays stars
that are vanished, lost in time.

When will I find
what I looked for
in a land called tomorrow?
Now that I crossed it,
I feel like I lost it
to the ocean known as the past.

Memories,
I am made out of memories,
so afraid I could loose these
memories made out of you.
Forgetting them
would also mean to lose you again.
You know, I'd rather lose myself.

 

Urlaubsliebe, danach

Salz brennt auf meiner Haut,
Meerwasser und Tränen
rinnen durch meine Finger,
schneller, als vom Wind getrocknet
und
genauso schwer zu fassen.

 

Vergessen, aber wie?

Eines Tages,
sagst Du,
werde ich Dich vergessen.

Vergessen...

Würde ich heute erblinden,
wie könnte ich da
die Farbe des Mondes vergessen,
oder das Strahlen der Sonne
in Deinen Augen?

Würde ich heute gelähmt,
wie könnte ich da
die Kälte des Winters vergessen,
oder die Wärme der Sonne
in Deinen Armen?

Würde mir heute die Nase abgebissen,
wie könnte ich da
den Geruch der Angst vergessen,
oder den Duft des Frühlings
in Deinen Haaren?

Wenn Du heute gehst,
sag mir, wie sollte ich da
den Himmel sehen, ohne mich
unter Deinem Blick zu wähnen,
die Sonne spüren, ohne mich
nach Deiner Umarmung zu sehnen,
oder den Frühling riechen, ohne mein
Gesicht in Dein Haar vergraben zu wollen?

 

Türen Ohne Schloß

Welten driften vorbei
wie Treibholz,
Trümmer zerbrochener Träume.

Ich sitze auf einer Tür Ohne Schloß,
treibe mit dem Strom der Zeit.
Meine Hände klammern sich um ihren Rahmen.

Manchmal möchte ich sie öffnen,
manchmal für immer verschließen.
Wohin sie wohl führt?

Welten driften vorbei,
zu schnell, um sie zu halten,
zu gemächlich, um sie zu

Vergessen

liegt hinter den Türen Ohne Schloß

 

Nach den Wolken greifen

Da stehe ich nun,
mit meinen Händen in den Wolken
und rufe Dir zu:
„ Sieh nur, ich fliege. Ich fliege!

Traurig schüttelst Du
den Kopf.
„Das ist nur Nebel“,
antwortest Du nüchtern.
„Nur Nebel...“

 

Lotusblüte

Du denkst:

Du seist
wie eine Lotusblüte,
geheimnisvoll und schön,
zart und leicht,
einem Lufthauch gleich,
dem es gelang,
die Farben des Regenbogens
einzufangen.

Ich denke:

Du bist
wie eine Lotusblüte,
eine wunderschöne Illusion,
gemacht, um zu locken,
doch ach so zart
und empfindlich,
ein Rühr-mich-nicht-an.

Und sieht einer dann doch
statt Schmetterlingsflügeln
nur Blütenblätter,
so perlt er an Dir ab,
gleich seinen Tränen.

 

Taschenspieler

Verwundert starre ich auf
mein Herz in Deinen Händen.

Wie durch Magie
ist es dorthin gelangt.
Ich kann es mir nicht erklären.

Lächelnd schüttelst Du den Kopf.

Keine Magie,
nur ein billiger Trick.

Unter meinem verständnislosen Blick
erklärst Du mir
bis ins Detail
das Wie und Warum,
und aus magischem Glanz
wird billiger Tand.

Desillusioniert blicke ich
in Deine Augen und
sehe erst jetzt
die Traurigkeit in ihnen.

Für Dich hat es
die Magie
nie gegeben.
Um so mehr
Du mich ent-täuschst,
um so weniger
magst Du an Dich glauben.

 

Loses Ende

Wolken hängen tief,
werden Nebel genannt.
Worte hängen schwer
in der feuchten Luft.
Blicke dringen tief,
in die Seele gebrannt
ist jede Silbe, jeder
Augenblick, Dein Duft
umfängt die Wut, erstickt sie,
die läuternde Glut verzehrt die
Lust
zu Leben,
entfacht das Beben
in meiner Brust,
läßt Tränen fließen
und Hoffnung sprießen...

Dann gehst Du, zertrittst dabei
die jungen Triebe.

Bist kaum vorbei.

Was war es? Liebe?

Worte wiegen schwer
in der feuchten Luft.
Mir bleibt nichts mehr.

Nur Dein Duft

... vergeht ...

(Als kleines Schmankerl: Hier ein alternatives Ende, einzusetzen statt der letzten Strophe...)

Dann gehst Du nur Dein
Duft
und das Nein

bleiben hier,
bei mir,
und wir
hängen schwer in der Luft.

 

Sinnentaumel

... und wenn ich in Deine Augen blicke,
sehe ich das Traummeer glitzern
im Licht der aufgehenden Liebe.

... und wenn ich von Deinen Lippen koste,
trinke ich aus dem Fluß der Sehnsucht.
... kann es nicht halten ...

... rinnt durch meine Finger ...

... nie genug ...

 

Irgendwo auf dem Weg zu Dir...

... verlor ich den Klang Deiner Stimme ...
... verlor ich  den Duft Deiner Haut ....
... verlor ich das Leuchten in Deinen Augen
wenn Du lachst ...
... verlor ich die Chance, Dich zu halten
wenn Du weinst ...
... verlor ich die Wärme in Deinen Armen ...
... verlor ich die Sonne in Deinem Lächeln ...
... verlor ich mich an Dich ...
... verlor ich Dich in Ängstlichkeit ...

... vergaß ich (nie), Dich zu lieben.

 

Gib mir mein Herz zurück!

Gib mir mein Herz zurück
Gib mir mein Herz zurück
Gib mir mein Herz zurück, denn
ohne Dich
zer bricht
meine Welt, jeder Gedanke
richtet sich gegen mich,
nadelspitz, zynisch,
nagelt mich fest
mit Widerhaken,

An dem was war,
an dem was war,
an dem was wahr ist
und was wir doch leugnen,
Du aus Angst vor dem Schmerz,
ich aus Schmerz, denn die Angst
nahm Dich hämisch lächelnd zu sich,
Dich und mein Herz,
Dich und mein Herz,
Dich, Du mein Herzenswunsch
liebe ich immer noch.

 

Gefühlsvampire

Herzlos warst du,
 verbittert und leer,
und so gab ich Dir meines.

Du hast es genommen,
verschlungen,
verdaut.
Weg war es.

Mein Herz bin ich los,
die Leere schmeckt bitter.
Ich trage sie zynisch
lächelnd.

Sie hat mir ihr Herz geschenkt.
So süß, dieses Lächeln.
Ich werde mich laben.

 

Schatten der Vergangenheit (Abschluß)

So nahe ... so nah...
ich spüre seine Gegenwart,
seine schwarzen Finger, wie er sie
auf meinen Rücken legt,
in meinem Fleisch versinken läßt,
mein Herz umklammert,

etwas
mit sich nimmt,
mich zurück läßt,
einsam,
leer,
befreit.

Ich habe ihn vermißt.
Ich habe sie vergessen.
Ich habe
Angst.

 

Falsches Spiel

Vorhang auf!
Du lachst mich an.

Bühne frei!
Du spielst mit mir.

Lichter an!
Die Augen leuchten.

Das Stück beginnt.
Ich kenne es gut.
Wie einstudiert die Dialoge.

Unter Masken schlummern leise
Tränenströme, unversiegt,
zu Eis erstarrt.

 

Different

An other day.
Searching for your kiss.
Found it
almost
on her lips.

She asks me
why I am so sad.
Her eyes,
not yours
are searching my face
for a clue.

Starring at my
reflection
within her eyes.
Can't remember...
Who is this boy?
Where does he belong to?

Her hand on my cheek.
So patient.
I know, you'll be late
for dinner.
Maybe, I should ask her
for an other dance-

Lost myself in a daydream.
So afraid to wake up.
Hiding my face under her hair.
So afraid to see
that she is not you.

 

Sternenthema

Sternenkind,
fall geschwind
hinunter auf die Erde,

wo ich dann,
wenn ich kann;
auf Dich warten werde.

Kommst Du nicht,
scheint Dein Licht
weiter nur von oben?

So bau ich mir
aus Papier
ein Raumschiff, ungelogen.

Ich male mir
auf das Papier
mir Worten meine Reise.

Dann steig ich ein
und flieg rein in Dein
Licht, auf meine Weise.

 

Timing eines Tagträumers

Gestern, da wollt' ich Dich halten.
Heute, da will ich fliegen.
Morgen werde ich fallen.
Am Tag darauf wirst Du mich kriegen.

Gestern ist dann schon vergangen,
vergessen und fast schon vorbei.
Am Tag darauf wirst Du dann fliegen
und fragen: „Was ist schon dabei?“

 

Innige Umarmung

Weißt Du, ich hätte fast
vergessen, wie das ist,
wenn man der Welten Last
in Deinem Arm vergißt.

Denn kannst Du lange Zeit
mir keine Nähe geben,
dann mach ich mich bereit,
die Last allein zu heben.

Wenn man der Welten Last
an Deinem Wesen mißt,
dann, Liebe, möchte man fast
vergessen, wie Du bist.

Doch wenn ich Dich mal habe,
ist alles einerlei.
Du bist Geschenk und Gabe,
machst meine Seele frei.

Weißt Du, ich hätte fast
vergessen, wie Du bist,
wenn Du der Welten Last
in meinem Arm vergißt.

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Laub Gedanken

Winde Schütteln
Herbst Zeit Lose
Blätter Fallen
Auf Dein Haupt

Kopf Schütteln
Gedanken Lose
Wind Getragen
 Fällst Du Auch

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Rausgelockt und reingelegt

Schlafensmüde lebenswach
schau ich in Deine Augen,
wußtest Du, sie haben Zähne,
ie stechen und sie saugen
das Mark aus meiner Seele,
ihr Blick frißt sich ganz tief
ins lichtlose Verließ
der Geister, die ich rief.

Sie heißen Liebe, Hoffnung Lust,
Geborgenheit, Vertrauen.
Dein Blick weckt sie nun gnadenlos,
auf seinen Bahnen bauen
sie sich nun Wege in mein Herz,
und weiter, von dort aus
durch meiner Augen Ängstlichkeit
in Deine Welt hinaus.

Dem Schattenreich entkommen,
in dem das Sterben endlos ist,
verlassen sie den Schutz der Mauern,
sie ahnen nichts von Deiner List...
und treffen bald auf Dein Blick,
arglos, befreit von Last und Not.
Er beißt sie kräftig ins Genick
und macht sie alle alle tot.

 

Wärmegewitter

Blauer Himmel und Vogelgesang,
ich wandere mit leicht federndem Gang
durch den Frühling, und lausche dem Klang
der erwachten Natur.

Ein Vöglein, daß sich im Leben sonnt
sieht nicht die Wolken am Horizont,
ignoriert frech zwitschernd die Regenfront,
von Angst keine Spur.

Der Regen fällt, bis man irgendwann,
die Hand nicht vor Augen mehr sehen kann.
Pudelnaß triefend, was mache ich dann?

Ich rüttle und schüttle die Alltagssachen
hinfort, fühl mich wohl wie ein nasser Hund.
Ich singe und springe in Wasserlachen,
denn Lachen ist ja bekanntlich gesund.
Ich Lebe und strebe durch Wasserwälle,
ich labe und gabe mich völlig veraus,
verstehe und drehe mich wild auf der Stelle,
genieße und sprieße in Saus und Braus.

Es schüttet und donnert und blitzt und stürmt,
es ist, als ob Gott selbst der Ignoranz zürnt,
und ignorant, wie ich bin, zürne ich dreist
mit ihm, während Feuer den Himmel zerreißt,
schreie all meine Freude und Wut
in die grell aufflammende Glut.

Beizeiten nimmt Gott seine wütende Hand
zurück, und zieht, wie zur Versöhnung
einen Regenbogen über das Land,
der Ängstlich verkrochenen Menschen Verhöhnung,

für mich ein Geschenk, ich nehme es an,
schließ es in mein Herz, und gehe sodann
feucht quietschender Schuhe federnder Gang
juwelenbenetzte Wege entlang,

dem Sommer entgegen
und grinse verwegen.

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Du, die Stimme meiner Augen

Ohne Licht sieht man mich nicht,
versteck mich heimlich in den Schatten.
Bin nur ein kleiner feiner Wicht,
jag’ die Träume, die wir einst hatten.

Will finden, nicht gefunden werden,
will binden, nicht gebunden sein.
Will einsam laufen, nicht in Herden,
will in Dich sehen, laß mich nicht ein.

Willst Du mich im hellen stellen,
mußt Du erst meine Träume fällen,
doch auch im Dunkeln ist gut munkeln,
siehst Du, wie meine Augen funkeln?

Das Leben ist ein feines Spiel,
nur ich alleine bin mein Ziel,
und Du das Deine, sieh es ein,
nur, einsam ist die Welt zu klein.

Ich habe mich, und Du hast Dich,
wir haben uns, mehr als die Summe,
denn mit der Zeit, da zeigt es sich:
Du bist die Blinde, ich der Stumme.

 

Stimme meines Herzens

Mir fehlt die "Diese oder Keine!",
die unverwechselbare Eine.
Nur nett allein kann ich nicht lieben.
Mit Sehnsucht in mein Herz geschrieben
muß ihr Name sein.

Dich mag ich nehmen, holde Schönheit,
oder auch Dich, denn du blickst weit
genug in meine Welt hinein.
Jedoch, keine von euch allein
ist mir genug.

Zu nah ist mir die Einsamkeit,
ich will mich nicht an sie gewöhnen,
doch lieben, nur zum Zeitvertreib?
Den Preis dafür will ich nicht löhnen.
Kein Selbstbetrug!

Mir fehlt das kleine Wort Magie,
das traute "Keine ist wie sie!"
Doch, wißt Ihr, zu gegeb‘ner Zeit,
da wird sie kommen, bis dahin bleib‘
ich halt allein.

 

Clear Night in Spring

My hands raised high,
but not high enough.
Will I ever reach heaven?
Will I ever reach You?

My voice cried out loud,
but not a wisper
was heard
by the stars.

My dreams crossed the deep
river of time
but will soon be forgotten.
Noone will remind.

The stars, they will last
for an other small eternety,
as long as our hope,
as long as our love.

 

Frühlingsfieber

Sonnenstrahlen streichen über Dein Gesicht.
Die blauen Blüten Deiner Augen
öffnen sich
langsam
nur für mich.

Wolken schieben sich vor die Sonne.
Der Tau rinnt wie Tränen
tropft von den zarten Blättern
meiner Erinnerung
rot in ihrem Schein und Sein,
rot wie Blut.

Es beginnt zu regnen.
Die Blumen, sie neigen ihre Köpfe,
verschließen die Blüten,
vergessen die Zeit.

Du tanzt durch den Regen,
lachst und drehst Dich wirbelnd herum.
Wie durch ein Wunder verfehlen
Deine nackten Füße die zahlreichen Blüten...

...und dann...

... dann umfängst du mich,
gemeinsam sinken wir ins regennasse Gras.
Gleich meiner Rose schließt Du
deine blau blühenden Augen,
läßt mich vergessen...

 

Buchgerückt

(Inspiriert, erstellt und gewidmet
von und für Martina...
gefunden in meinem Bücherregal)

Das geteilte Deutschland
Wir selbst sind der Preis
Trotz alledem
Schweigen brennt unter der Haut
Wenn die Igel in der Abendstunde
Karikaturen Zeichnen

 

Katzenaugen grün

Katzenaugen grün, wem gehört ihr?
Katzenaugen grün, auf wen hört ihr?
Auf mich wohl kaum,
denn ihr seid nur ein Traum.

Nur ein Spiegel, ein Spiel,
ohne Sinn, ohne Ziel,
eine kleine Vision,
Lichterspiel, Illusion.

Kaum begriffen, nie gezähmt,
ungeschliffen, unverschämt,
elegant, galant, geschmeidig,
ungestüm, verspielt und schneidig.

Ein Augenpaar nur unter vielen,
in meinen Augen nur für ein Stück
meines Weges, ein Ziel unter tausend Zielen.
Katzenaugen grün, und doch seid ihr mein Glück.

Katzenaugen grün, wann kommt ihr zurück?

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Von Bienchen und Blümchen

Kleine Biene Summm,
fliegst zu meiner Blüte,
dreimal im Kreis herum
und dann
ganz nah heran.

Nur kurz läßt Du Dich nieder,
von meinem Duft umfangen,
summst fröhlich Deine Lieder,
so lieb
und doch ein Dieb!

Denn schneller als man denkt
bist Du wieder gegangen,
an Deinem Körper hängt
mein Blütenstaub.
Welch dreister Raub!

Jedoch, eins bleibt zurück.
In meinen Wurzeln hüte
Ich nie gekanntes Glück,
die Melodie
der Liebe.

 

Selbsttäuschung

Manchmal, da spielt mir meine Nase einen Streich.
Der Wind weht mir Deinen Duft zu,
doch Du bist nicht hier, da bin nur ich.

Manchmal spielen mir meine Augen einen Streich.
Ich meine, Dich zu sehen, rufe nach Dir,
doch wer immer sich umdreht, trägt ein fremdes Gesicht.

Manchmal, da spiele ich mir selbst einen Streich,
versuche mir einzureden, ich wäre von Dir los, weit weg.
Doch in meinem Herzen bist immer wieder Du.

 

Kreativität

Du wirfst
Schatten an die Wand,
formst sie zu Vögeln,
die so frei sind,
wie Du selbst gerne wärest,
zu wilden Raubtieren,
deren Herzen voll dem Mut sind,
der dem Deinen fehlt,
zu wilden Strukturen und sanften Wellen,
die Du vergeblich in Dir suchst.

Du wirfst
Schatten an die Wand,
die alle ein Teil sind von Dir,
denn Du hast sie geformt,
mit Deinen Händen,
die den Mut zum Spiel haben,
und Deinem Geist,
der frei ist zu erschaffen.

 

Sternauge

Du weichst meinen Blicken aus,
schließt Deine Augen,
von Tränen glanzerfüllt,
(Es ist aus)
wendest Dich von mir ab
und gehst.

Allein bleibe ich zurück,
einsam unter tausend Sternen,
die für mich bedeutungslos sind
verglichen mit den beiden,
die Du mit Dir nimmst.

 

Schönheit der Melancholie

Manchmal, da fragt man mich: „He, Du Genie,
warum schreibst Du denn immer so traurig?
Was soll denn all diese Melancholie?
Ganz ehrlich, ich finde das schaurig.“

Ich lächle dann nur, auf meine Weise,
auf einmal, da wird es ganz still,
und antworte, langsam und leise:
“Ich sag euch, was ich damit will.“

„Des Nachts, wenn die Dunkelheit all das Licht
aus euren Herzen vertreibt,
wenn die Decke aus Schwärze mit ganzem Gewicht,
auf euch liegt, sich an euch reibt,

was gibt es da schöneres, als in der Ferne
oben am Himmelszelt,
all die tausend leuchtenden Sterne,
wie Seelen von dieser Welt.

Doch steht ihr dann im Abendrot
in einer Stadt voller Licht
aus Neonröhren, gleißend und tot:
Die Sterne, die seht ihr dort nicht.

Es ist die Schönheit der Melancholie,
es sind diese tausend Sterne,
es ist dieses kleine Wörtchen „Nie“,
die unüberbrückbare Ferne

zwischen den Menschen, und doch sind sie nah,
wie Sterne, du kannst sie nicht fangen,
und dennoch berühren, ja greifen beinah,
sag mir, was willst du mehr verlangen?

Manchmal, da lösche ich gerne
alle Lichter um mich, und sieh!
Da sind sie, tausende Sterne,
die Schönheit der Melancholie.“

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Freudentränen

Dein Kuß noch auf meinen Lippen,
sehe ich zu, wie die Nacht Dich verschluckt.
Und da, wie Salz auf meinen Lippen,
Tränen meiner Augen...

Geweint vor Glück.

 

 Inmitten meiner Zweifel

Sie umtanzen mich wie
schwarze Schatten, ihre
gierigen Fratzen grinsen hohl.
Sie streichen mich (kalt!) mit ihren
endlosen Fingern und rufen:
“Gib auf! Gib auf! Gib auf!“

Und ich tanze mitten unter ihnen,
wirble im Kreis und durch sie hindurch,
erwidere lebhaft ihr lebloses Lachen
geduldig Dich liebend bis Du mich berührst.

 

Ein Hauch von Dir

Unvermittelt steht Dein Duft im Raum.
Nicht Dein Parfüm, nein, wirklich Du,
streicht meine Nase, lockt mich
in Nirgendwo.

Verwirrt blicke ich mich um.
Die Sonne lacht mich an, ein Strahl
streift mein Gesicht, doch
sie ist die Einzige, die mit mir spielt.

Nichts weiter, da bin nur ich...
Nun, vielleicht noch
ein Hauch von Frühling
in der Luft.

 

Liebe ohne Dich

In den Wolken sah ich Dein Gesicht,
Dein Lachen, wie aus weiter Ferne,
Wasserrauschen, Wind in den Bäumen,
Vogelgesang...

Ein Hauch von Frühling ist mir Dein Duft.
Ins Gras gefallen,
von Dir umarmt,
leise geweint.

 

Augen lügen nicht

Seltsam, nach all der Zeit vor Dir zu stehen,
Dir in die Augen zu blicken
und mich darin zu entdecken,
als Spiegelbild
und
tiefer.

 

Ein neuer Mensch

Sternenstaub in Deinem Blick,
Träume auf Deinen Lippen
Elfen tanzen zum Klang Deiner Stimme,
locken die Sonne aus dem Meer der Nacht..

Ein neuer Tag, ein neues Leben,
ein neuer Mensch, ein neuer Wunsch,
Sehnsucht zieht an meinen Fäden, doch
Liebe schneidet sie durch.

Ich werde mit der Erinnerung tanzen,
lade die Gegenwart ein auf ein Spiel.
Ich werde bald mit der Zukunft lachen,
und das werde ich alles mit Dir.

 

Traum

Wenn der Nacht nebelne Flügel wachsen
und der Mond mit den Wolken ringt,
wenn die Zeit ihren Halt verliert,
und die Stille ihr Abendlied singt,

dann wird bald, durch Traumes faxen
Deine Welt nur Asche sein.
Wenn das Kleid der Nacht Dich ziert,
dann erst, Kind, bist Du ganz mein.

Lehn Dich ruhig an meine Brust,
stirb den Tod, der Dich befreit
leg sie ab, die tausend Lasten,
merkst Du nicht, es ist Mit-Leid.

Schwing Dich auf aus reiner Lust
am Fallen,
laß der andren Menschen Frust
verhallen.
Tanz mit mir
in den Morgen hinein.
Dann erst, Seele,
bist Du ganz
Dein.